Die Gründe für den aktuellen Erfolg von Rot-Weiss Essen - Platz drei nach 15 Drittliga-Spieltagen - sind vielschichtig.
Da muss zum Beispiel die Philosophie des Trainers Christoph Dabrowski genannt werden. Er unterstreicht in dieser Saison, dass er der richtige Mann für die Hafenstraße ist. Dabrowski hat die Mannschaft zweifelsohne weiterentwickelt.
Die Fans sind überglücklich und honorieren natürlich die Leistungen. Dabrowski wird mittlerweile nicht mehr im Fan-Umfeld angefeindet sondern gefeiert - typisch Fußballgeschäft eben.
Trainer, Mannschaft, Fans: Diese drei Säulen machen RWE aktuell so stark. Es ist wieder ein echtes Wir-Gefühl zu spüren. Natürlich sind für dieses in erster Linie die Leistungen der Spieler verantwortlich.
Und hier gibt es eine Reihe von Akteuren, die in Topform sind. Man könnte an dieser Stelle nahezu die aktuelle erste Elf aufzählen. Doch ein RWE-Profi, der allen voran neben Torwart Jakob Golz heraussticht, ist der neue Abwehrchef: Felix Götze. In Essen spricht niemand mehr über Ex-Kapitän Felix Bastians, der mittlerweile seinen Vertrag aufgelöst hat.Warum auch? Felix Götze hat Bastians nicht nur als Abwehrchef ersetzt, sondern die RWE-Verteidigung gemeinsam mit Keeper Golz sowie seinem Innenverteidiger-Partner Jose Enrique Rios Alonso und den Außenverteidigern Eric Voufack sowie Lucas Brumme auf ein neues, höheres Level gebracht.
Felix soll weiter stabil bleiben und seine Leistungen bringen. Er muss fit bleiben, dann mache ich mir da auch keine Sorgen.
Gary Gordon, Felix Götzes Berater
RWE ist erfolgreich, Götze spielt überragend: Kein Wunder, dass dies auch die Konkurrenz bemerkt. Das ist die Kehrseite des Erfolgs. Zuletzt, beim 2:0 gegen Mannheim, war Thomas Letsch zu Gast an der Hafenstraße. Dass der Trainer des VfL Bochum die Hafenstraße nur mal so besuchte oder um mal wieder seinen ehemaligen Co-Trainer Rüdiger Rehm zu treffen, wird ihm in diesem Geschäft niemand abnehmen. Er wird sich auch den einen oder anderen Spieler angeschaut haben. So funktioniert das Business.
Vielleicht auch Felix Götze. "Ich kenne viele in diesem Geschäft. Natürlich auch die Bochumer Verantwortlichen wie zum Beispiel Martin Kree aus dem Aufsichtsrat", erzählt Gary Gordon, Berater von Götze gegenüber RevierSport.
Ob der VfL denn an dem 25-jährigen Essener dran sei, verneint Gordon jedoch. "Ich kann verraten, dass es zu diesem Zeitpunkt keine Anfragen für Felix gibt. Aber das ist auch gut so", betont Gordon und führt aus: "Felix soll weiter stabil bleiben und seine Leistungen bringen. Er muss fit bleiben, dann mache ich mir da auch keine Sorgen. Aktuell spielt er eine starke Saison - und das als Innenverteidiger. Eigentlich ist er ja für das Mittelfeld-Zentrum nach Essen gekommen. Jetzt fühlt er sich im Abwehr-Zentrum pudelwohl."
Dass Götzes Vertrag im kommenden Sommer ausläuft, dürfte den Essener Abwehrchef noch attraktiver für den Markt machen. "Das wird sich alles zeigen. Das ist noch alles zu früh. Ich hoffe, dass RWE weiter seine Hausaufgaben macht und eine tolle Saison spielt und Felix natürlich seinen Beitrag zu dieser leistet", sagt Gordon. Auf die Frage, ob Götze denn noch ein Jahr in der 3. Liga spielen würde, antwortet Gordon mit einem Augenzwinkern: "Vielleicht steigt RWE ja auf und dann wäre auch Felix glücklich."
Es liegt auf der Hand, dass ein gesunder Felix Götze in dieser Verfassung für ein weiteres Jahr in der 3. Liga wohl nur schwer zu begeistern wäre.